Alles hat eine Geschichte

Der Entwurf um 1977

Das frühere Gelände des VEB MGB (Medizinische Gerätebau Berlin) - vor der Kombinatsbildung VEB Asepta - benötigte ein Verwaltungsgebäude (Mehrzweckgebäude). Das Industriegelände bestand schon in den 50er Jahren, erst in der Zeit von 1978 bis 1980 wurde dieses Hochhaus errichtet. Zuerst sollte es 10 Geschosse bekommen, ein zweites Gebäude sollte links davon stehen. Jedoch wurde nur eines gebaut, mit nur 6 Geschossen.  

Segelfliegerdamm 1998

Damals war die Straße breit, sie hatte Kopfsteinpflaster, mit hohen Kastanien auf beiden Seiten. In einer Stunde fuhren vielleicht 2 bis 8 Autos vorbei. Den Supermarkt gab es erst später. Die Straße endete damals genau dort, wo auch das Haus endet. Die Verlängerung zur Stubenrauchstraße entstand erst später. Bis zur Wende war hier Schluß.

Von 1980 bis 1989 waren im Gebäude die Arbeiter und Arbeiterinnen des VEB Medizinische Gerätefabrik Berlin (MGB) beschäftigt. Das Haus funktionierte autark: Es gab die Essensversorgung, eine Verkaufsstelle, einen Betriebs-Arzt, Ruheräume, Schlafräume, Waschräume, einen Clubraum, Versorgungsräume, Technik- und Telefonräume, 4 Luftschutzkeller, ja sogar Räume, in denen die Staatssicherheit auf alles "aufpasste". Im Keller gab es auch Räume der zum Haus gehörigen Kampfgruppe der Arbeiterklasse: In vielen größeren Objekten waren immer einige Anhörige der Nationalen Volksarmee oder zumindest millitärisch ausgebildete Arbeiter mitbeschäftigt. Im Ernstfall konnte sich das Gebäude verteidigen. Dafür gab es auch einen Waffenraum im Keller. (Heute nicht mehr!!) Ein unterirdischer Kriechgang führt heute noch vom Gebäude weg zur Straße...

Nachdem MGB in den 90er Jahren konkurs anmeldete, war das Haus fast vollstänig leer - ganz im Gegensatz zu heute. Nur Stück für Stück trauten sich neue Gewerbemieter hierher. Einige von ihnen sind heute noch hier. Inzwischen aber zählt das Gebäude aber 120 Mieter aus den verschiedensten Gewerbebereichen von A bis Z....